Wenn Sie ein Bildschirmleseprogramm verwenden, dann empfehlen wir Ihnen, folgende Seite zu verwenden: https://mm.gmx.net

WG: ...Drive in kann so lustig sein bei McDo

Von:
Klaus.Becker@Stadt.Wittmund.de
An:
undisclosed-recipients:;
Datum:
20.03.2013 17:20:24

Hallo,
kurz vor Feierabend noch etwas Lustiges.
GlG
Klausi


Auto fahren macht Spaß. Am meisten Spaß macht Essen im Auto. Deswegen
besitze ich diese erhöhte Affinität zu Drive-In-Schaltern, speziell in
meinem Lieblings- Fast-Food-Restaurant. Das Vergnügen an dieser
Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird allerdings erheblich durch
die Qualität der Gegensprechanlage gemindert.

Gegensprechanlage? Meiner Überzeugung nach hat sie diesen Namen deshalb
bekommen, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.

"Hiere Bechelun hippe!" knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen. Sounds
like Schellackplatte. Aus Erfahrung allerdings weiss ich, dass die Stimme
(männlich? weiblich? ... wohl eher männlich?) am anderen Ende dieses
Dosentelefons sich soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat. Jetzt
einfach zu bestellen, wäre mir zu langweilig. Demzufolge stelle ich zuerst
eine Frage:

"Haben sie etwas vom Huhn?"

Aus dem Lautsprecher ertönt ein schwer verständliches Wort, das aber
eindeutig mit "...icken" endet.

Ich antworte: "Später vielleicht, zunächst möchte ich etwas essen."

Etwas lauter tönt es zurück: "CHICKEN!"

Ich kann es mir nicht verkneifen: "Nein, ich würde es gleich selbst
abholen."
Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die genervte Visage des
McKnecht vor. Als die Sprechpause zu lang werden droht, sage ich: "Ach so,
Sie meinen Chicken! Nö, lieber doch nicht. Haben sie vielleicht Presskuh mit
Tomatentunke in Röstbrötchen?"

"Hamburger?" fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.

Der Wahrheit entsprechend erwidere ich: "Nein, ich bin von hier. Aber hat
das denn Einfluss auf meine Bestellung?"

"Wol-len Sie ei-nen H-a-m-b-u-r-g-e-r ?"

"Jetzt beruhigen Sie sich mal! Ja, ich nehme einen."

"Schieß?"

"Stimmt, hatte ich nach der letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine
Darmflora allerdings wieder wohlauf, ich denke, ich kann es erneut
riskieren."
Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann ja nichts für
den Job. Aber ich ja auch nicht ......

"Ob Sie KÄÄÄSE auf dem Hamburger möchten!?"

"Ah ja, gern. Ich nehme einen mittelalten Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick
geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen." Ob die nächste Ansage
aus dem Lautsprecher "Sicher doch" oder "Arschloch" lautet, kann ich nicht
exakt heraushören.

Deutlicher jedoch erklingt nun: "Was dazu?"

"Doch, ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten Kartoffelstäbchen."

"Also Pommes?"

"Von mir aus auch die!"

"Groß, mittel, klein?"

"Gemischt. Und zwar jeweils genau zu einem Drittel große, mittlere und
kleine."

"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?"

Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage, verstehe ich klar und deutlich.

Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das die Bedingung ist, hier etwas
zum Essen zu bekommen ..."

Die Stimme schnauft kurz und fragt: "Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"

"Ein schönes Entrecôte, blutig und ein Glas 1996er Spätburgunder, bitte"

"ICH KOMM DIR GLEICH RAUS UND GEB DIR BLUTIG!!!"

"Machen Sie das, aber verschütten Sie dabei bitte nicht den Wein."

"Schluss jetzt, Schalter zwei, vier Euro fünfzehn!"

Schon vorbei. Gerade, als es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch
ein As im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euroschein. "Tut mir leid, aber ich
hab's nicht grösser."

PIEP!... Freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem." Mit kaltem Blick
lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern.

Nicht mit mir, Freundchen! Ich will den Triumph! Zeit also fürs Finale:
"Kann ich eine Quittung bekommen?" fragte ich überfreundlich. "Ist ein
Geschäftsessen." ...

(Es ist wohl überflüssig zu sagen das mein damaliger Kollege nie wieder mit
mir an einen Drive-In wollte...., seufz);-)